Praytime 14: Verunsicherung

von Markus Bauder

Impuls: Menschen demonstrieren gegen die Coronavorschriften. Zu einem Zeitpunkt, an dem diese bereits wieder gelockert werden. Menschen glauben Verschwörungsmythen und glauben allen Ernstes an eine Weltverschwörung. Womöglich noch angeführt von Bill Gates? Oder eine angebliche Impfpflicht mit einem unsicheren Medikament?
Was darf man jetzt eigentlich noch? Oder schon wieder? Maske und 1,5m scheinen klar (oder doch 2m?), aber alles andere…?
Wieder steigende Infektionszahlen… Musste man damit jetzt rechnen oder nicht?
Mit wie vielen Personen darf ich jetzt zuhause Kaffee trinken? Oder in einem Auto sitzen?
Die Methodisten dürfen singen im Gottesdienst, aber „nicht zu lange“ 😉 … Sind drei Strophen pro Lied erlaubt oder nicht?
Und was bedeutet es, wenn man zwar eine „notwendige“ Sitzung in der Kirche machen darf (mit Abstand und ohne Mund-Nase-Schutz), aber nach dem Gottesdienst nicht „zusammenstehen“ soll.

Die Welt war klarer als noch alles verboten war…
Ich nehme bei mir und anderen gerade eine deutliche Verunsicherung wahr. Mit den Lockerungen ist alles unklarer geworden. Und vermutlich ungerecht und ungleich.

Ich gebe dafür niemand die Schuld außer, dass ich denke, dass sich mit dieser Situation alle schwer tun. Ich selber auch. Irgendwie wartet man darauf, dass einem jemand ganz genau erklärt, was man jetzt tun soll / darf und was nicht. So als ob das jemand wirklich ganz genau wüsste…

Mir hat die Losung der Herrnhuter vom gestrigen Sonntag gut getan: „Tu, was dir vor die Hand kommt; denn Gott ist mit dir“ (1. Sam 10,7). Und der neutestamentlich Lehrtext: „Der Herr aber wird dir in allen Dingen Einsicht geben“ (2. Tim 2,7).
Nur Mut, habe ich mir sagen lassen. Gehe einfach deinen Weg. Vernünftig und mit Bedacht. Gott begleitet dich und führt dich durch die Verunsicherung.
Die Liedstrophe hat das auch noch unterstützt: All mein Tun und all mein Lassen sei dir, Herr, anheim gestellt. Führe mich auf rechter Straßen, machs mit mir wie dirs gefällt. Schenk zur Arbeit rechten Fleiß, lehre mich, was ich nicht weiß, zeige mir, was ich nicht sehe, leite mich, wohin ich gehe. (BG 909.1)

Lasst uns danken für all das, was wir klar sehen.
Lasst uns beten für alle, die verunsichert sind und sie vor Gott bringen. Einschließlich uns selbst.
Lasst uns Gott danken, dass er uns solche Worte zusagt und uns auf unserem Weg begleitet.

Ab dem 12.05. gibt es nur noch jeden Freitag einen neuen Impuls für „Aus Primetime wird Praytime“.