Erster Ökumenischer Neujahrsempfang (9. Februar 2017)

Der erste ökumenische Neujahrsempfang in Esslingen im Gemeindehaus Blarerplatz war gut besucht und auch wir MethodistInnen waren gut vertreten. Unter dem Motto „…da ist Freiheit 500 Jahre Reformation“ waren Christen aus der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zusammengekommen, um sich zu begegnen und den Impulsvortrag von Dr. Gebhard Fürst, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, zu hören. Begrüßt wurden wir vom evangelischen  Dekan Weißenborn und dem katholischen Stadtpfarrer Möhler. Dekan Weißenborn betonte, dass dies ein Abend zum Feiern sei und Pfarrer Möhler sagte, dass die Reformation 1517 zwar durch die Kirchenspaltung viel Leid gebracht habe durch Glaubenskriege und beidseitige Kränkungen in der Vergangenheit, aber die katholische Kirche dadurch auch verändert wurde. „Wir bewegen uns aufeinander zu, um Christus gemeinsam zu bezeugen“.

Laien aus der katholischen und evangelischen Kirche berichteten von ihren Erfahrungen in der Ökumene und bezeugten, dass Begegnungen ohne Vorbehalte in unserer Stadt möglich sind und ein gutes Miteinander die ökumenische Arbeit prägt. Sie wünschten sich gemeinsame Verlautbarungen der Kirchen zu sozialpolitischen und allgemeinpolitischen Themen, konfessionsübergreifenden Religionsunterricht und gemeinsames Abendmahl. Auf die Dauer dürften wir uns nicht abfinden mit getrennten Kirchen.

Bischof Fürst betonte in seinem Vortrag „Miteinander SEIN Wort in die Welt tragen – der gemeinsame Beitrag der christlichen Kirchen für unsere Gesellschaft“, dass den Kirchen eine wichtige stabilisierende Aufgabe in der derzeitigen gesellschaftlichen Situation zukommt. Das Einsetzen für den Zusammenhalt der Gesellschaft und ein gemeinsames Zeugnis in der Ökumene werde immer wichtiger, um die frohe Botschaft zu bezeugen und danach zu handeln. Das Ziel der ökumenischen Bewegung sei noch nicht erreicht, auch wenn in den letzten 50 Jahren viel bewegt wurde. Die Trennung durch die Reformation schmerze, doch der Dialog der versöhnten Verschiedenheit müsse geführt werden. Luther wollte Christus und seine versöhnte Botschaft in den Mittelpunkt stellen und leider sei eine Spaltung daraus geworden. „Wir müssen voneinander lernen und gemeinsam missionarisch unterwegs sein“. Er betonte, dass wir gemeinsam für die Würde des Menschen eintreten müssen , denn jeder sei Gottes Ebenbild.

Musikalisch wurde der Empfang von der Jugendkantorei umrahmt und es war eine Freude, dem wunderbaren Gesang dieses Chores zu lauschen.

Dieser ökumenische Neujahrsempfang sollte jährlich stattfinden. Das ist nicht nur meine Meinung, sondern wurde von vielen so gesehen. Schade war, dass die Ökumene auf die beiden großen Kirchen verengt war und wir Freikirchen – auch die Begegnungskirche war anwesend – nicht erwähnt wurden. Dabei sind wir Methodisten traditionell schon immer ökumenisch aufgestellt gewesen und Pastor Bauder und Pastorin Wenner, die beide beim Neujahrsempfang dabei waren, sind gute Beispiele für eine gelingende ökumenische Zusammenarbeit.

Beate Latendorf