Die älteste ökumenische Bewegung ist der Weltgebetstag, der am ersten Freitag im März weltweit gefeiert wird. Allein in Deutschland sind es jährlich mehr als 800.000 Menschen. Frauen jeweils aus einem anderen Land schreiben den Text des Gottesdienstes, der die Situation der Mädchen und Frauen in diesem Land in den Fokus nimmt.
In diesem Jahr kommt die Liturgie aus Vanuatu, einem Land mitten im Pazifik, nordöstlich von Australien. 83 Inseln bilden dieses Land, das die doppelte Größe Deutschlands hat und 300.000 EinwohnerInnen zählt. Sieben, zum Teil sehr aktive Vulkane befinden sich auf den Inseln von Vanuatu, das am allermeisten vom Klimawandel und Naturkatastrophen getroffen wird. Es belegt einen herausragenden Platz 1 beim Weltrisikoindex.
Die eindrückliche Liturgie der Frauen aus Vanuatu konfrontiert uns mit der Frage “Worauf bauen wir“? (Bergpredigt in Matthäus 7). Reale Veränderungen im Bereich des Klimaschutzes und im Zusammenleben der Menschen sind nötig. Frauen sind in Vanuatu die tragenden Säulen der Gesellschaft, doch sie leiden unter vielen Benachteiligungen. Nach einer Studie haben über 60 Prozent häusliche Gewalt erlebt. Die Verfassung des jungen Staates sieht sehr wohl Gleichberechtigung vor. Allein das traditionelle Wertesystem „Kastom“ prägt fast unverändert eine patriarchale Rollenverteilung.
Da aufgrund der Pandemie in diesem Jahr kein Gottesdienst möglich ist, werden die Kirchen St. Paul und Stadtkirche (Marktplatz), die Johanneskirche (Charlottenplatz), die Friedenskirche (Friedensstraße) und die Begegnungskirche (Urbanstraße) am Freitag, 5. März 2021, zwischen 16 – 18 Uhr offen sein, um auf das Anliegen des diesjährigen Weltgebetstags aufmerksam zu machen. An Infotischen und Stationen wird über Vanuatu informiert und mögliche Schritte, u.a. ein Klimapilgerweg, aufgezeigt. Bereits ab Sonntag, 28. Februar kann in der Stadtkirche täglich eine Ausstellung über Vanuatu besucht werden.