Sorgt euch nicht…zu sehr.

Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

2. Timotheus 1,7

Zuversicht!

Wer hätte ahnen können, wie wichtig das Thema der diesjährigen Fastenaktion werden würde, wie gut es in diese Zeit passt: Zuversicht!

Wer hätte gedacht, wie groß die Herausforderung tatsächlich werden würde , in dieser ungewissen Zeit zuversichtlich zu sein. Es zeigt sich, dass Zuversicht sich wirklich mehr von Optimismus und Pessimismus abhebt, als wir dachten. Es geht nicht nur darum, ob die Klopapierrolle halb voll, oder halb leer ist.

Sorgt euch nicht!

Es fällt vielleicht manchen von euch schwer sich bei den halbleeren Regalen im Supermarkt und bei all den Fake-News keine Sorgen zu machen. Mir auch. Und der Zusammenhang zwischen Zuversicht und „sorgt euch nicht“ drängt mir um so mehr die Frage auf: Ist es in dieser Zeit überhaupt möglich, sich keine Sorgen zu machen? Nicht in Besorgungs-Wahn zu verfallen?

Eine flächendeckende Sorgen wie im Moment gab es schon sehr lange nicht mehr. Wir sind das nicht gewohnt, die meisten von uns haben das noch nie erlebt. Auch in diese Situation hinein sagt Jesus:

 „Wer von euch kann dadurch, dass er sich Sorgen macht, sein Leben nur um eine Stunde verlängern?“

Lukas 12, 25

Gut, es ist schon so, dass man sich nicht absichtlich dem Coronavirus aussetzen sollte, damit man sein Leben nicht in Gefahr bringt. Aber so ist dieser Bibelvers auch nicht gemeint. Sondern…:

Solidarität statt Sorgen

Dieser Vergleich zwischen den Sorgen der Menschen und dem Leben der Natur- und Tierwelt, die Jesus im Lukasevangelium Kapitel 12, 22-34 aufstellt, hat für uns in der aktuellen Situation Bedeutung. Jesus Christus will uns damit nicht verbieten uns über die Situation Gedanken oder manchmal auch Sorgen zu machen, aber er ermutigt uns trotzdem dazu, dass das nicht unser ganzes Blickfeld ausfüllt. Denn nur, wenn wir uns nicht nur um uns selbst drehen und sorgen, bleibt Raum für Vernunft und für Solidarität mit anderen.

Manche Menschen müssen sich jetzt besonders umsichtig verhalten, um sich zu schützen. Aber alle Menschen müssen dazu beitragen, dass sich das Corona-Virus nicht weiter ausbreitet. So hören wir es noch immer in den Medien. Und so hören wir es auch hier in diesem alten Bibeltext. Er ist uns „Wort Gottes“ in dieser Situation. Gott fordert uns zur Solidarität mit unseren Mitmenschen auf, das war schon immer so. Also erst recht auch jetzt. Wir alle haben schon hundertfach gehört, wie diese Solidarität jetzt aussehen soll. Also handeln wir danach, statt uns Sorgen zu machen. Denn Sorgen werden uns nicht dabei helfen, diese Krise zu überstehen, Solidarität und Besonnenheit hingegen schon.

Ich wünsche allen, dass die Sorgen nicht überhand nehmen, sondern die Zuversicht uns weiterhin leitet. Ich wünsche uns, dass wir den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit nun besonders entdecken und kultivieren.

-Almuth Zipf