Praytime 25

von Stefan Harrer

Zirkus des Lebens

Begleitet mich heute in den Zirkus, dieser Tage leider nur virtuell. Wow. Aus dem Staunen kommen wir nicht mehr heraus. Dieser Zauber in der Luft und auf dem Boden. Menschen aus den verschiedensten Kulturen bieten eine absolut atemberaubende und vielfältige Akrobatik – ein gigantisches Zusammenspiel. Diese einzigartigen Gaben, die jeder einzelne von ihnen mitbringt und die sie miteinander verbindet. Fast wie Gemeinde!? Mich faszinieren besonders die Trapezkünstler hoch droben, dem Himmel des Zirkuszelts so nah: Springer & Fänger: wie lange man wohl üben muss um solch akkurate Akrobatik in atemberaubender Höhe zu absolvieren? Aber ist es mit unserem Leben nicht genauso? Was tun wir alles um unsere Lebensnummer aufzuführen: Saltos, Drehungen, Wendungen, Schrauben. Einfach Mehrfach, Auf und Ab. Dabei verlieren wir eines aus dem Blickwinkel: der Springer ist nicht der Star des Trapezes, der Fänger ist der Wichtigste: er tut alles. Die Springer müssen lediglich Arme und Hände ausstrecken und darauf warten, gefangen zu werden. Ein Springer muss vollkommenes Vertrauen in seinen Fänger haben. Er muss für ihn da sein mit der Präzision eines Bruchteils einer Sekunde und ihn aus der Luft heraus pflücken, wenn er bei einem langen Sprung auf ihn zukommt. Gott ist unser Fänger, wir die Springer. Wir müssen nur eins tun: ihm vertrauen, dass er im richtigen Moment da sein wird für uns, wenn wir uns nach ihm ausstrecken. Und wenn wir das tun geschieht etwas Wundervolles: wir fliegen, wir finden Frieden. Sind wir bereit für weniger Sorgen und mehr zu vertrauen? Anstatt mit geballter Faust auf die Umstände zu reagieren, strecken wir unsere Hände Gott im Gebet entgegen. Als Christen haben wir in Jesus Christus all die Kraft, die wir brauchen, für alle Probleme, die uns begegnen. Und „der See wurde so ruhig, als sei er zugefroren und die Jünger fragten sich: Was muss das für einer sein, dem sogar Wind und Wellen gehorchen.“ (Math, 8.27) Ja. Allerdings, Was muss das für einer sein! Es weiß niemand besser, wo ihn der Schuh drückt, als der ihn trägt. Die Bibel hat eine einfache Botschaft. Gott schuf den Menschen. Der Mensch wies Gott zurück. Aber Gott wird nicht aufgeben, bis er den Menschen zurückgewonnen hat. Dafür geht er meilenweit – in unseren Schuhen. Angst schreit: Bloß weg hier! Sorge grübelt: was wäre, wenn? Und Gott spricht: selbst wenn, ich bin bei dir!

  • Wir danken Gott, dass er meilenweit in Jesus Christus in unseren Schuhen geht, um unser Herz zu finden.
  • Wir loben Gott, dem die Elemente gehorchen, der als Architekt des Universums uns fest im Griff hält.
  • Wir bitten Gott um Vergebung, wo unsere Sorge im Vordergrund steht, anstatt unsere Hände nach ihm auszustrecken und ihm zu vertrauen.

Mitnehmsel: Segen

Der Herr segne dich und behüte dich.
Er schaffe dir Rat und Schutz in allen Ängsten.
Er gebe dir den Mut, aufzubrechen und die Kraft, 
neue Wege zu gehen.
Er schenke dir die Gewissheit, heimzukommen.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Gott sei Licht auf deinem Wege.
Er sei bei dir, wenn du Umwege und Irrwege gehst.
Er nehme dich bei der Hand und gebe die viele Zeichen seiner Nähe.
Er erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir seinen Frieden.
Ganzsein von Seele und Leib. Das Bewusstsein der Geborgenheit.
Ein Vertrauen, das immer größer wird und sich nicht beirren lässt.

So segne dich Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.