Praytime 22

Von Stefan Harrer

Mein Großvater…

… ist im Jahre 1900 geboren. Als er 14 war, begann der der erste Weltkrieg und endet nach 4 Jahren und 22 Millionen Toten. Kurz darauf wütete die spanische Grippe als weltweite Pandemie und endet als er 20 Jahre alt war mit 50 Millionen Todesopfern. Als er 29 war, ereignete sich die Weltwirtschaftskrise mit dem Börsencrash in New York und Inflation und Massenarbeitslosigkeit in Folge. Als er 33 ist, gelangen die Nazis an die Macht. Mit 39 muss er dem Beginn des der 2. Weltkrieg ins Auge schauen, der 1945 mit 60 Millionen Todesopfern endet. Dazu sterben 6 Millionen Juden im Holocaust und mein Großvater muss mit seiner Familie von heute auf morgen seine Heimat verlassen mit nur einem Koffer in der Hand. Aber danach sollte die Welt meines Großvaters nicht zur Ruhe kommen: Korea-Krieg, Vietnamkrieg, Sechstagekrieg und unsäglich unzählige mehr. Ende der 50er Jahre verlor er seine Frau viel zu früh, erleidet einen Schlaganfall, der ihm die Möglichkeit zu sprechen nimmt und seine Bewegungsfreiheit einschränkt… Heute befinden wir uns mit aller Bequemlichkeit in einer neuen Pandemie. Wir beklagen uns, wenn wir für ein paar Wochen nicht das Haus verlassen dürfen, bei fließend warm Wasser Strom, Handy, genug zu essen und ein sicheres Dach über dem Kopf und über unseren täglichen Maskenball. All dies gab es in früheren Zeiten nicht und mein Opa hat all das überstanden und seine Lebensfreude nicht verloren: die schönsten Momente waren mit ihm draußen zu sitzen und still und in unausgesprochenen Gleichklang die Schönheit der Natur zu atmen. Ein kleiner Perspektivwechsel wirkt Wunder. Lasst uns dankbar sein für die Zeit in der wir leben und all das tun, das was uns schützt und hilft: kennen wir Gottes Perspektive für unser Leben? Gott, der Planer und Schöpfer unseres Lebens, hat gute Gedanken und Pläne für uns. Sie sind von Liebe bestimmt. Sein Wunsch ist, dass wir ein frohes, erfülltes und zielorientiertes Leben führen: „Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben.“ (Jeremia 29,11). Und das gilt für alle Zeiten…. 

Gebet

  • Danken wir es nicht wie Bart Simpson: „Lieber Gott, wir danken dir für gar nichts, wir haben alles selbst bezahlt. Amen.“, sondern danken wir ohne Ende Gott, für das was wir haben, was wir sind, für seine guten Pläne für uns.  
  • Bitten wir ihn um seine tägliche Begleitung, um Führung und Schutz, um Frieden, um Hoffnung, um Zukunft.

Mitnehmsel:

Gehen wir auf einen Segeltörn mit Romer 8:14: „Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ Lassen wir uns von Gottes Geist treiben. Wie der Wind weht, ist Gottes Sache; ihn zu nutzen, unsere. Setzen wir die Segel, wenn Gottes Geist weht. Spüren wir die frische Brise, den weiten Horizont, die rauschenden Wogen des Meeres? Ziehen wir die Segel ein, wenn der Geist der Welt weht…