Gemeinde leben in Zeiten von Corona

Gebet: Guter Gott, stärke alle, die jetzt Angst haben: dass sie gelassen bleiben. Stehe allen bei, die erkrankt sind: dass sie genesen. Sei bei uns, dass wir die Krise gemeinsam durchstehen.

Zeige uns als Christen und Kirchen die Wege, die wir jetzt gehen sollen. Schenke uns Mut und Zuversicht, Neues und Ungewohntes zu wagen. Wecke in uns Hilfsbereitschaft und Liebe. Lass uns den Menschen auch in dieser Situation mit Liebe und Zugewandtheit begegnen.

Amen

Wir sind mit einem Ruck in einer Situation angekommen, in der bisher keiner von uns war.

Das öffentliche Leben wird heruntergefahren. Jeder soll zuhause bleiben. Man muss in mehrere Supermärkte gehen bis man alles bekommt, was man sucht. Kein Händeschütteln, Abstand halten. Wenigstens 2 Meter.

Auch als Kirche und Christen dürfen wir uns nicht mehr treffen. Gemeinschaft – eines unserer wichtigsten Kennzeichen, kann nicht mehr in der Form stattfinden, die wir gewohnt sind.

Plötzlich gestalten wir Gemeinde „veranstaltungsfrei“ und das Jesuswort, „wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“, bekommt einen ganz neuen Klang…

Plötzlich bekommt die Fastenzeit eine neue Perspektive: eine Zeit, die uns durch Verzicht und Verlangsamung mehr über uns selbst erkennen lässt und Gott näherbringen kann.

Wer bisher den sozialen Medien skeptisch gegenüberstand, merkt unter Umständen, dass es gar nicht so schlecht ist, sich nicht zu treffen und trotzdem Kontakt zu haben.

Ich selbst betrete Neuland: wenn man sich nicht mehr trifft, wie kommt dann das geistliche Wort zu den Menschen? Wie organisieren wir Unterstützung und Hilfe für Menschen, die dies jetzt brauchen? Wie organisieren wir Gemeindearbeit ohne eine Sitzung zu haben?

Gut hat mir getan, was der Virologe Christian Drosten sinngemäß gesagt hat, nämlich dass wir in dieser Situation nicht alles sofort können und bewältigen müssen. Miteinander ins Gespräch kommen, neue Wege suchen und dann gehen…

Sich auch in dieser Zeit und Situation von Gott getragen wissen und sein Vertrauen in Gott nicht verlieren. Oder gerade jetzt wiederfinden.

Meine Worte und die Tatsache, dass sie als Blog auf unserer Homepage erscheinen, ist ein erster Schritt. Pastorin Almuth Zipf und ich werden hier unsere Gedanken und Impulse einbringen. Wir werden hier Vorschläge und Ideen weitergeben.

Und wir werden vermehrt per Telefon und anderen „kontaktfreien“ Wegen mit Euch ins Gespräch kommen und laden Euch ein, das ebenso zu praktizieren. Kümmert Euch umeinander. Lebt Gemeinde.

Wir werden also, auch wenn wir uns momentan nicht treffen, trotzdem weiter Gemeinde sein. Und laden Euch ein, das Eure dazu beizutragen.

Markus Bauder