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Kontakt halten, herstellen, pflegen… Das ist, glaube ich, in diesen Tagen, immens wichtig. Gerade jetzt, wo wir Gemeinschaft nicht mehr so leben können wie wir das gewohnt sind. Ich kann mich noch erinnern, früher da gab es mal einen Werbespruch der Post: Ruf doch mal an.

Machs einfach. Ich rufe gerade auch täglich Leute an. Das ist interessant und spannend. Dich oder Sie habe ich vielleicht noch nicht angerufen? Du oder Sie können es gerne auch mal bei mir versuchen…

Natürlich ist es nicht dasselbe als wenn wir uns persönlich, physisch treffen. Manche sagen mir in letzter Zeit am Telefon „ich vermisse die Gemeinde schon…“ Trotzdem ist es natürlich viel besser als gar keinen Kontakt zueinander zu haben.

Ich persönlich finde das schon eine wirkliche Schwierigkeit und Herausforderung, denn Gemeinschaft ist für mich eines der wesentlichen Elemente christlichen Glaubens. Viele Worte Jesu machen ohne Gemeinschaft, ohne dass es andere Menschen gibt, gar keinen Sinn. Z.B. „daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger*innen seid, dass ihr Liebe untereinander habt.“ (Joh 13,35). Natürlich kann man sagen, dass man das auch leben kann, wenn man sich nicht sieht oder begegnet. Auf Entfernung gewissermaßen. Aber dass es nicht dasselbe ist, weiß jedes (Liebes)Paar, das sich einige Zeit nicht treffen kann.

Vermutlich entdecken wir gerade so altmodische Dinge wie richtig telefonieren. Sogar lange telefonieren. Oder sind erfreut darüber, dass in vielen Fällen nicht der Anrufbeantworter anspringt, weil Menschen tatsächlich erreichbar sind.

Wir entdecken möglicherweise, dass soziale Netzwerke trotz ihrem schlechten Ruf gar nicht so schlecht sind.

Ich bin sehr gespannt, welche Erfahrungen wir gemacht haben werden, wenn sich diese schwierige Zeit in eine neue Zeit gewandelt hat und wir uns fragen, wie wir nun weitermachen. Vielleicht haben wir sogar neue Formen von Gemeinschaft gefunden, die wir weiter nutzen wollen.

Ich bin gespannt. Und bis dahin: ruf doch mal an.

Markus Bauder