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Praytime 13: Malta umarmen

von Stefan Harrer

Rom. Das war unser Ziel. Der Ort unserer Sehnsucht, unserer Wünsche und Visionen. Dafür ertrugen wir die begrenzende Situation und mobilisierten letzte Kräfte, um eines Tages voll Hoffnung in See zu stechen. Und dann das. Ungünstige Winde, Flaute, Stillstand statt Fortschritt. Dann zieht ein Sturm auf. Wir kämpfen, gegen Wogen und Wellen Kurs zu halten in dunklen Sturmnächten. Bis unser Lebenstraumschiff zerbricht. Ein letztes seiner Bretter, die uns die Welt bedeuteten, bewahrt uns vom Ertrinken. Mit letzter Kraft retten wir uns an Land: Malta. Ein kaltes, windiges Irgendwo im Nirgendwo. An einem Feuer versuchen wir, unseren glimmenden Lebensdocht noch einmal zu entfachen als eine Schlange hervorschnellt und uns in die Hand beißt. Langsam spüren wir, wie die Giftmischung aus Angst, Panik, Zorn, Sorge, Verlassenheit, Hilflosigkeit herzwärts zieht. Rom – nur noch ein schwindendes Bild am Horizont unsrer Sinne… Fühlen wir uns nicht auch so dieser Krisentage? Das war alles nicht so geplant und auf einmal finden wir uns auf Malta wieder statt in Rom.

An dieser Stelle muss ich unser Abenteuer kurz unterbrechen, um uns drei Resilienzbewährte Rettungsringe zuzuwerfen.

Der Erste: haben wir vergessen, dass Kampf und Leid zum Leben dazu gehören? Gott hat uns nie ein sorgenfreies Leben nach unseren Wünschen versprochen, dafür hält er aber um unsere Hand an, um uns zu halten, zu uns zu halten, ein Gott der sein Wort hält.

Der Zweite: als einer unserer Vorfahren vor seine Höhle trat und den Säbelzahntiger zur Linken und den Regenbogen zur Rechten sah, was tat er? Panik! Flucht! Heutzutage klopfen im Minutentakt multimediale Säbelzahntiger an unsere Haustür und stehlen unsere Regenbogenzeit. Holen wir sie uns zurück und nehmen uns Zeit, zu danken für das Gute, das es alle Zeit gibt. Nehmen wir Gottes Verheißungen für uns fest in den Blick.

Der Dritte: wir sind nicht nur Opfer, wir können auch jetzt noch entscheiden und handeln: hilft uns das was wir denken und tun oder schadet es uns? Schleudern wir die Schlange dieser Tage in Jesus Christi Namen fort und bitten ihn um seine Segen, unser momentanes Malta zu umarmen, um Segen zu sein, Segen zu werden und – uns auf Rom zu freuen…

Gebetsstoff

  • Zeigen wir Gott unsere Träume, aber auch wie wir in dieser Situation leiden. Strecken wir unsere Hände nach ihm aus, um gehalten zu werden: Denn ich bin gewiss, dass weder ein Virus, noch eine andere Krankheit, weder Langeweile noch Einsamkeit, weder soziale Distanz, noch Kurzarbeit, weder drohende Insolvenz, noch kräfteraubendes Homeschooling, weder fehlendes Klopapier noch Fakenews, weder große Krisen, Angst, Zweifel oder selbst der Tod uns trennen können von der Liebe Gottes (frei nach Paulus)
  • Danken wir Gott uns rufen uns seine Verheißungen in den Sinn und ergreifen sie, z.B. Psalm 145, 13: „Deine Herrschaft hat kein Ende, von einer Generation zur nächsten bleibt sie bestehen. Auf das Wort des Herrn kann man sich verlassen, und was er tut, das tut er aus Liebe“, 1. Petrus 5,7: „Ladet alle eure Sorgen bei Gott ab, denn er sorgt für euch.“ Jeremia 29, 11: „Ich, der Herr, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Mein Wort gilt!“ usw. usf.
  • Schleudern wir in Jesu Christi Name die Schlange, die uns beisst, von uns und bitten wir um Gottes Kraft , Wegweisung und Segen, unser Malta zu umarmen.

Segen

Der Herr segne dich und behüte dich.
Er schaffe dir Rat und Schutz in allen Ängsten.
Er gebe dir den Mut, aufzubrechen und die Kraft, 
neue Wege zu gehen.
Er schenke dir die Gewissheit, heimzukommen.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Gott sei Licht auf deinem Wege.
Er sei bei dir, wenn du Umwege und Irrwege gehst.
Er nehme dich bei der Hand und gebe die viele Zeichen seiner Nähe.
Er erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir seinen Frieden.
Ganzsein von Seele und Leib. Das Bewusstsein der Geborgenheit.
Ein Vertrauen, das immer größer wird und sich nicht beirren lässt.
So segne dich Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen

Mitnehmsel: Phil 4, 6-7

„Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft in jeder Lage zu Gott beten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm!  Dann wird Gottes Friede, der all unser Verstehen übersteigt, eure Herzen und Gedanken bewahren, weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid.“ 

Praytime 12

von Almuth Zipf

Eine neue Woche hat begonnen. Und viele Menschen hoffen, dass sich diese Woche wieder etwas mehr nach der Normalität von „davor“ anfühlen wird.

Aber weil die Corona-Regelungen gelockert werden, gibt es auch viele Bedenken und Ängste. Und wir alle haben eine noch größere Verantwortung füreinander.

Deswegen bitten wir Gott um Umsicht und Geduld für unseren Alltag. Besonders geeignet scheinen mir dazu Worte von Antoine de Saint-Exupéry. Er formuliert in einem Gebet vieles von dem, was auch wir in unserer Zeit erbitten können. Es ist gut, dass es Gebete gibt, in die wir einstimmen können.

Ich lade dazu ein, zwischen den Absätzen inne zu halten und dem Gebet nachzuspüren. Welches Beispiel für diese Bitte findet sich in deinem Leben aktuell? Welche Gedanken stößt diese Bitte bei dir an? Auch diese Anliegen dürfen -laut oder leise- vor Gott gebracht werden.

„Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr, sondern um Kraft für den Alltag. Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte. Mach mich findig und erfinderisch, um im täglichen Vielerlei und Allerlei rechtzeitig meine Erkenntnisse und Erfahrungen zu notieren, von denen ich betroffen bin.“

in der Stille dem nachspüren

„Mach mich griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung, schenke mir das Fingerspitzengefühl, um herauszufinden, was erstrangig und was zweitrangig ist. Ich bitte um Kraft für Ordnung und Maß, dass ich nicht durch das Leben rutsche, sondern den Tagesablauf vernünftig einteile, auf Lichtblicke und Höhepunkte achte, und wenigstens hin und wieder Zeit finde für einen kulturellen Genuss.“

in der Stille dem nachspüren

„Laß mich erkennen, daß Träume alleine nicht weiterhelfen, weder über die Vergangenheit, noch über die Zukunft. Hilf mir, das nächste so gut wie möglich zu tun und die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen.“

in der Stille dem nachspüren

„Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müßte im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, daß Schwierigkeiten, Niederlagen, Mißerfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.“

in der Stille dem nachspüren

„Erinnere mich daran, daß das Herz oft gegen den Verstand streikt. Schick mir im rechten Augenblick jemand, der den Mut hat, mir die Wahrheit in Liebe zu sagen. Ich möchte dich und die anderen immer aussprechen lassen. Die Wahrheit sagt man nicht sich selbst, sie wird einem gesagt.“

in der Stille dem nachspüren

„Ich weiß, daß sich viele Probleme dadurch lösen lassen, daß man nichts tut. Gib, daß ich warten kann.“

in der Stille dem nachspüren

„Du weißt, wie sehr wir der Freundschaft bedürfen. Gib, daß ich diesem schönsten, schwierigsten, riskantesten und zartesten Geschenk des Lebens gewachsen bin. Verleih mir die nötige Phantasie im rechten Augenblick ein Päckchen Güte, mit oder ohne Worte, an der richtigen Stelle abzugeben. Mach aus mir einen Menschen, der einem Schiff mit Tiefgang gleicht, um auch die zu erreichen, die unten sind.“

in der Stille dem nachspüren

„Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen. Gib mir nicht, was ich mir wünsche, sondern was ich brauche. Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte!“

Amen.

Antoine de Saint-Exupéry, 1900 – 1944

Freut Euch!

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Impuls zu Joh 16, 16-23 am Sonntag den 3.5.20 von Almuth Zipf

„Jubilate“

Liebe Brüder und Schwestern,

Wir warten… noch eine Woche…, noch einen Tag…, noch bis morgen früh.

Wie oft habe ich das in den vergangenen Wochen gesagt oder gedacht. Und wieviel mehr noch erlebt. Ihr vermutlich auch.

Nur eine kleine Weile noch:

-Warten wir darauf, dass es weitergeht. -Warten wir auf einen Impfstoff, -warten wir darauf, dass uns endlich jemand all unsere Fragen beantwortet.

Eine kleine Weile kann sich sehr lange anfühlen.

Wenn man wartet, kommt man leicht ins Grübeln. Wie lange dauert das noch? Man muss doch irgendwas tun können. Aber was?

Ungeduld macht sich breit – Unduldsamkeit.

Es ist eigentlich zu viel, das alles. Oder zu wenig.

„Gleich sind wir da“, sagt jemand auf unsere Fragen, oder „es geht gleich los.“

So richtig glauben wir das nicht. Wir wissen ja alle gleichwenig, was losgehen soll, oder wo das Ziel ist.

Ach, wenn alle doch weniger in Rätseln sprechen würden.

Ach, wenn nur jemand all die Fragen und alles, was wir nicht verstehen beantworten könnte.

Auch Jesus Christus spricht manchmal in Rätseln –  und beantwortet längst nicht alle Fragen, die wir haben. Heute nicht und damals, bei seinen 12 Jüngern auch nicht.

 Dazu steht in Joh 16, 16-23a folgende Geschichte

Abschied und Wiedersehen

16 Nur eine Weile, und ihr seht mich nicht mehr, und wiederum eine Weile, und ihr werdet mich sehen. 17 Da sagten einige seiner Jünger zueinander: Was meint er, wenn er zu uns sagt: Nur eine Weile, und ihr seht mich nicht, und wiederum eine Weile, und ihr werdet mich sehen? Und: Ich gehe zum Vater? 18 Sie sagten also: Was meint er, wenn er sagt: Nur eine Weile? Wir wissen nicht, wovon er redet.

19 Jesus merkte, dass sie ihn fragen wollten, und sagte zu ihnen: Darüber zerbrecht ihr euch den Kopf, dass ich gesagt habe: Nur eine Weile, und ihr seht mich nicht, und wiederum eine Weile, und ihr werdet mich sehen? 20 Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, die Welt aber wird sich freuen. Ihr werdet traurig sein, aber eure Trauer wird sich in Freude verwandeln. 21 Wenn eine Frau niederkommt, ist sie traurig, weil ihre Stunde gekommen ist. Wenn sie das Kind aber geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Bedrängnis vor Freude, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist. 22 So seid auch ihr jetzt traurig; aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und die Freude, die ihr dann habt, nimmt euch niemand. 23 An jenem Tag werdet ihr mich nichts fragen.

An jenem Tag werdet ihr mich nichts fragen, sagt Jesus. Ich hoffe, er sagt es nicht, weil ihm die Fragen lästig sind, sondern weil er weiß, dass es noch etwas Anderes geben muss als Fragen: Freude, die einem niemand nimmt. Das wiedersehen wird so großartig, dass mir meine vielen Fragen irgendwie nicht einfallen. Etwas so wie bei der Geschichte vom Verlorenen Sohn im Lukasevangelium. Beim Wiedersehen zwischen Vater und Sohn wird nicht gefragt, vor lauter Freude.

Kennt ist dieses Gedankenexperiment: „Stell dir vor du triffst Gott auf einen Kaffee (oder Tee, oder ein Glas Bier, oder was auch immer) und du kannst ihn fragen, was du willst, was wäre dann deine Frage?“

Was wäre die Frage? Habt ihr eine?

Würdet ihr endlich gesagt bekommen, dass ihr mit etwas Bestimmtem recht habt, weil Gott die Frage so beantworten würde wie ihr? Wärt ihr endlich erleuchtet und der Sinn des Lebens wäre erklärt? Wüsstet ihr endlich, das, was ihr immer wissen wolltet.

Oder würde dieses Treffen nicht ganz anders verlaufen? Es wäre denke ich eher ein Wiedersehen voller Freude, die nicht getrübt werden kann. Dieses Treffen wäre so unglaublich, dass alle Fragen wie weggewischt sind, weil man eben nichts braucht, als nur diesen Moment in der Gegenwart. Weil man ganz und gar gegenwärtig sein will, und alles andere, alle Schmerzen und Fragen die es bis dahin gab, von der Freude überstahlt werden.

Das ist ein schönes Bild. Ein schönes Gedankenexperiment, besonders in einer Zeit des Verzichts auf gemeinde und Gemeinschaft.

Jesus malt uns dieses Bild: Keine noch so große Frage, keine noch so lange Quarantäne, nicht einmal der Tod wird uns diese Freude trüben können.

Kennt ihr so eine Freude? Oder auch nur den Ansatz solch einer Freude? Erinnert ihr euch, wie sie sich anfühlt, wann ihr sie gespürt habt?

Der heutige Sonntag ist überschrieben mit dem lateinischen Wort „Jubilate.“ Es ist uns gut geläufig, es klingt wie „Jubel“ und genau das ist auch gemeint: „Jubelt, freut euch!“

Was bringt uns in dieser Situation gerade Freude? Jesus sagt: das Wiedersehen mit ihm, dass wir ihn wiedererkennen, als den Auferstandenen, der uns das Leben in Fülle ermöglicht.

Es geht hier also um eine Freude jenseits der Umstände. Freude die ihren Grund in Gott hat, nicht in dem wie es läuft oder ist.

Im Moment leben wir in Zeiten, in denen uns die Freude vielleicht im Hals stecken bleibt, oder dass man meint, sie müsste einem im Hals steckenbleiben. In denen man sich kaum traut sich zu freuen, man ist maximal dankbar für die Gesundheit oder eine überstandene Krankheit, oder dafür, dass man noch genug zum Leben hat, sich keine Sorgen machen muss.

Vielleicht fällt uns Freude gerade schwer, weil wir gelernt haben, dass wir uns freuen, wenn etwas gut gelingt, oder wir etwas geschafft haben.

Jesus sagt aber zu uns: ihr müsst nichts schaffen. Ich habe alles gemacht und wenn euch das klar wird, dann werdet ihr euch freuen. Ihr seid eine neue Schöpfung, Gott schenkt euch das Leben.

Es ist wie bei einem wirklich passenden und guten Geschenk. Man freut sich einfach, und ist vielleicht überrascht. Man genießt dieses Geschenk und bedankt sich voller Freude.

So ein Geschenk bekommen wir von Gott. Auch heute. In ganz und gar un-perfekten Umständen.

Wir bekommen es, und natürlich löscht es die Fragen nicht aus und löst auch nicht die Fragen unserer Zeit. Daran müssen wir uns beteiligen. Aber das „freuden-Geschenk“ befähigt uns dazu, uns einzubringen und die Zeit des Wartens zu gestalten.

Freude kann man empfinden, auch ohne dass alle Fragen beantwortet sind, Freude gibt es trotz Zweifels. Freude von Gott dringt zu uns Menschen durch, sie durchdringt uns.

Jubilate, das heißt „freut Euch“ Es klingt vielleicht wie ein Befehl, und klar ist, dass das nicht funktionieren kann. Aber vielleicht ist es auch eine Erinnerung: Vergesst nicht, es gibt Grund zur Freude. Ostern, das ist Grund zur Freude. Es ist nämlich nicht so, dass die Freude erst dann aufkommen kann, wenn alle Fragen und Nöte beseitigt sind, oder alles endlich gut ist. Freude gibt es auch schon jetzt, in einer kleinen Weile. Nicht erst am Ende der Zeiten, nicht erst, wenn alles vorbei ist. Wir können uns jetzt schon freuen, weil wir von Gott das perfekte Geschenk für uns hat: neues Leben, Freude, die uns niemand nimmt. Und darauf müssen wir nicht mehr warten, denn wir habe es schon geschenkt bekommen.  

Amen.

Gebet:

In dir ist Freude, Jesus Christus.

Unser Leben ist mehr, als das, was wir sehen und haben, mehr als Wissen und Erfolg. Wir haben unser Leben durch dich neu geschenkt bekommen. Das erfüllt uns mit Freude ohnegleichen. Darüber können wir uns nur wundern und dir danken.

Wir bitten dich, hilf du uns dabei, diese Freude in unserem Leben zu entdecken, zuzulassen und aus ihr Kraft zu schöpfen. Hilf uns dabei, dass wir uns selbst und anderen diese Freude gönnen. Schenke uns, dass wir diese Freude erleben und mit ihr anderen Menschen und unserer Umwelt begegnen.

Amen.

Praytime 11: Gebets(Perlen)Kette

für Freitag, 01.05. 20.15 Uhr – von Markus Bauder

Gebetsketten gibt es auch bei uns Christen. Einmal tatsächliche Ketten, die man verwendet, um gleiche oder gleichartige Gebete zuzählen. Oder sie werden verwendet, um zu meditieren. Z.B. wenn man eine Kette mit verschiedenartigen Perlen hat und jede Perle für ein anderes Thema, einen anderen Inhalt steht.

Eine Gebetskette ist es auch, wenn Gläubige über einen längeren Zeitraum vereinbaren zu beten und jede*r ein anderes Zeitfenster abdeckt.

Oder wenn wir alle zur selben Zeit, aber an ganz unterschiedlichen Orten beten.

Unsere Praytime ist eine Gebetskette.

Wenn wir am Sonntag die Christuskirche in Berkheim und die Friedenskirche in Esslingen für eine gewisse Zeit zur persönlichen Zeit mit Gott öffnen, wird man dort auch eine Gebetskette finden. D.h. sie existiert noch gar nicht, sondern soll sich durch unsere Gebete erst ergeben. Jede unserer Bitten, jede Klage oder unser Dank werden durch Holzperlen symbolisiert, die wir zu einer großen Gemeindegebetskette zusammenfügen. In Dank, Bitte, Fürbitte und Klage. Ich lade Euch alle herzlich ein, sich auch an dieser Gebetskette zu beteiligen.

Auch heute Abend bilden wir eine Gebetskette, wenn wir an unterschiedlichen Orten zu einer ähnlichen Zeit vor Gott kommen, um ihm zu danken und ihm unsere Anliegen und Sorgen zu nennen.

Möge Gott unser Beten segnen. Mögt Ihr seinen Zuspruch und den inneren Zusammenhalt unseres Tuns spüren und erleben.

Danke …

… für alle Helden des Alltags (Eltern, Pfleger*innen, Erzieher*innen, Müllabfuhr, Ärzte, Krankenpfleger*innen, und alle, die hier nicht erwähnt sind…)

… dass wir auch in diesen Zeiten genug zu essen und ein Dach über dem Kopf haben

… für die Chancen, die in unserem veränderten Alltag liegen (Zeit für Familie und Partnerschaft, Gartenpflege, Homeoffice, …)

… für alle neuen Ideen, die gerade entstehen. Auch in der Gemeindearbeit

… danke für die Lockerungen, die sich nun wieder ergeben. Wir freuen uns darüber, dass wir auch bald als Gemeinden wieder zusammenkommen können.

Bitte …

… für alle, die es gerade besonders schwer haben.

… die zu einer Risikogruppe gehören.

… deren Arbeitsplatz oder wirtschaftliche Existenz bedroht ist.

… die durch die aktuelle Situation einer höheren Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt sind.

… dass sich durch die Lockerungen nicht wieder neue Schwierigkeiten ergeben.

… für unsere Gemeinden, dass wir auch in der Krise zusammenhalten und zusammenbleiben.

… für alle Entscheidungsträger, vor allem in der Politik, dass sie ihrer Verantwortung gerecht werden können.

Abschluss: Wir beten mit der ganzen Christenheit auf Erden:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib uns unsre Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. 

Praytime 10

Living in an Box

Gebetsimpuls von Stefan Harrer

Unser Leben 

in einer Schachtel,

eingerichtet, geordnet, 

etabliert, gedeckelt.

Und jetzt

Corona 

geschüttelt und gerührt, 

geöffnet und enthüllt,

wird sichtbar, was

darinnen verborgen

schon immer da.

Von Angstillusionen 

bis Selbstinszenierung,

von Sehnen und Suchen.

Die Krise klopft an:

was kann weg,

was kann wachsen?

Vertrauen öffnet

mit Hoffnung auf Himmel,

denn Gott ist da:

Herr, erfülle mich 

mit deinem Geist

Hier bin ich, 

meine Schachtel ist leer. 

Herr, füll mich neu, 

mit dir.

Gebetscontent:

Wenn unsere Tage verdunkelt sind
und unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte,
so wollen wir stets daran denken,
dass es in der Welt die große segnende Kraft Gottes gibt.
Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen.
Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln
Zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit.

Martin Luther King

Mitnehmsel:

„Was wir jetzt leiden müssen, dauert nicht lange. Es ist leicht zu ertragen und bringt uns eine unendliche, unvorstellbare Herrlichkeit.  Deshalb lassen wir uns von dem, was uns zurzeit so sichtbar bedrängt, nicht ablenken, sondern wir richten unseren Blick auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare vergeht, doch das Unsichtbare bleibt ewig.“ (2. Kor. 4, 17-18)

Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen (Jeremia 29,7)

Sonntagsimpuls 26.04.2020 Markus Bauder

Auch als Podcast abrufbar hier klicken

Textlesung: Jeremia 29,1-14

Liedvorschlag: GB 367,1-6 (Wer nur den lieben Gott lässt walten)

Impuls

Jemand hat die Erfahrung der vergangenen Wochen so beschrieben:

„Wir sind seit Wochen in die Veränderung geworfen. Die Krise krempelt weite Teile unseres gesellschaftlichen Lebens um. Sie zeigt uns schon heute, dass die gestrige „Normalität“ lange, vielleicht sogar nie mehr, zurückkehren wird.“

Ich stimme ihm zu. Ich denke, wir müssen uns auf eine neue Wirklichkeit einstellen. Vielleicht nicht überall und überall gleich. Aber spür- und sichtbar. Viele von uns haben auch schon längst begonnen, sich auf die neue Realität einzustellen.

Was viele schon tun, ab morgen machen es alle: beim Einkaufen oder in Bus und Bahnen eine Mund-Nasenmaske tragen. Schon länger halten wir Abstand voneinander. Wir schauen beim Bezahlen im Laden auf den Boden. Wo sind die Markierungen? Dass etwas stattfindet ist eher außergewöhnlich. Wir trauen uns nicht mehr in größere Menschenansammlungen. Wir treffen Freunde und Familie an Telefon und Bildschirm. Und im Fernsehen sieht man in Liveschaltungen immer nur Einzelpersonen.

Wie im falschen Film… oder einer anderen Welt.

Nicht nur einmal ist mir in den letzten Wochen das babylonische Exil eingefallen. Ihr erinnert Euch vielleicht: im Alten Testament wird von dieser großen Katastrophe berichtet: der Krieg war verloren, Jerusalem und der Tempel zerstört und große Teile des Volkes nach Babylon zwangsdeportiert.

Und dann saßen sie als Fremde im fremden Land. Auch wie im falschen Film…

Vom Propheten Jeremia ist ein Brief überliefert, den er an die Menschen im fremden Land geschrieben hat. Einige Sätze daraus sind berühmt geworden: „Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum Herrn.“ Oder: „Baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und esst ihre Früchte, heiratet, habt Kinder.“ Oder „Es wird dauern. Aber ihr werdet mich suchen und finden; Ich habe Gedanken des Friedens und nicht des Leides.“

Bisher habe ich diese Texte immer gelesen während ich mich selbst wohl gefühlt habe und es mir gut ging. In diesen Tagen ist das anders. Ich bin vermutlich den ursprünglichen Adressaten gefühlsmäßig näher gekommen: ich komme mir selbst vor wie im falschen Film. Wie an einem Ort, den ich mir nicht ausgesucht habe. Den ich eigentlich auch nicht will. Gegen den ich mich wehre. Ich will das Alte zurück und fürchtezunehmend: das gibt es nicht mehr. Alles wird anders und wird vielleicht auch länger anders bleiben: dass man Menschen in Heimen oder im Krankenhaus nicht einfach besuchen kann. Dass man nicht davon ausgehen kann, dass Termine, Feste und Feiern mit anderen Menschen auch stattfinden können. Dass sich unser Einkaufverhalten verändern wird. Dass bei großen Zusammenkünften andere Regeln gelten als noch vor ein paar Wochen.

Oder noch schwieriger: Manche müssen auch um ihre Arbeit oder gar ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen. Weil es Berufe oder Arbeitsstellen gar nicht mehr gibt, die bis vor Kurzem noch selbstverständlich waren.

Eine Krise. Für manche eine echte Katastrophe.

Der Prophet Jeremia hat für mich Gedanken ins Spiel gebracht, die helfen können:

Er sagt: Ja, es ist eine Krise. Und sie dauert lange. Stell dich darauf ein. Sie wird länger dauern als ihr denkt und unter Umständen länger als ihr lebt. Sie gehört jetzt zu Eurem Leben. Sie ist die neue Wirklichkeit. 

Wir tun gut daran, schnell zu lernen, dass diese Krise zu unserem Leben gehört. Es wird dauern. Und wir sollten Wege finden, damit gut umzugehen. Wie feiern wir Gottesdienst, wenn wir Abstand halten sollen und hinterher nicht unbeschwert Kaffee trinken können? Singen mit Mundschutz? Oder besser gar nicht singen? Sich herzlich begrüßen ohne sich anzufassen. Wie geht das? Ältere Leute als besonders schutzbedürftig sehen und sie trotzdem nicht isolieren. Wege der Unterstützung aufbauen und Kontakte. Neue Wege.

Wir werden auf längere Zeit neue Verhaltensweisen einüben müssen und uns daran gewöhnen. Oder zumindest damit leben müssen.

Möglicherweise wächst sogar eine Generation heran, die das alles gar nicht anders kennt. Gesundheitschecks an jedem Flughafen. Regelmäßige Routinekontrollen. 14 Tage Quarantäne – das passiert jedem immer mal wieder. Planung unter Vorbehalt: wenn es die Situation zulässt. Früher schrieb man unter Briefe: „So Gott will und wir leben…“

2. Jeremia schreibt weiter: Bring diese Krise und alles, was damit zusammenhängt vor Gott. Selbst wenn du Gott für diese Krise verantwortlich machst.

Das finde ich ja schon einen sehr steilen Gedanken: „… dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie“. Gott schickt die Israeliten in die Katastrophe und sie sollen ausgerechnet zu Gott beten für die Feinde… 

Wenn ich das ein bisschen anders formuliere, wird ein Gedanke daraus, der mir helfen kann: ich möchte letztlich alles, was mir geschieht, aus Gottes Hand nehmen. Weil ich weiß, dass es für mich dann tragbarer ist. Leichter. Völlig unabhängig davon, wer jetzt an dieser Situation „schuld“ ist. Ich nehme es aus Gottes Hand. Du, Gott, mutest mir das zu. Du gehst mit mir auch durch diese Situation und ich befehle alles, was diese Situation ausmacht, deiner Weisheit, Barmherzigkeit und Gnade an. Du weißt, wo ich oder andere Hilfe brauchen. Zeige Du mir, wie ich mich gerade heute und jetzt verhalten soll. Was ich tun soll. Für wen ich Dein Bote, deine Botin werden kann. Wer braucht deine, wer braucht meine Hilfe? Schenke mir Mut und inneren Frieden, Vertrauen in Dich und Dein Begleiten.

Hilf mir und anderen vor allem dort, wo es gerade wirklich schwer ist und kaum auszuhalten…

Und dann endet der Brief mit einem sehr tröstlichen Gedanken: die Katastrophe dauert nicht ewig. Sie endet. Wobei man offen lassen kann, wie nun dieses Ende tatsächlich aussieht. 

Zurück nach Früher oder in das alte Leben war es in keinem Fall: als das Exil der Isareliten endet, waren drei Generationen vorbei. In Babylon existierte ein blühendes jüdisches Leben. Die Religion hatte neue Wege gefunden, ihren Glauben zu leben: der Synagogengottesdienst war entstanden. Weite Teile des Alten Testaments sind in dieser Exilszeit aufgeschrieben und gesammelt worden. Gottesdienst bedeutete nun, in einer Synagoge zu beten und die Schrift zu lesen. Vorher ging man in den Tempel und brachte Tieropfer dar.

Darüber hinaus waren nun viele Israeliten fest ins persische Reich und Leben integriert. Als sie am Ende der Krisenzeit zurückkehren durften, haben sich längst nicht alle auf den Weg gemacht. Aber auch das war eigentlich kein Weg zurück. Das Früher gab es nicht mehr.

Mich lehrt dies, dass das Ende einer Krise vor allem eine Einstellungsfrage ist. Wann endet eine Krise für mich. Wann nehme ich die Herausforderung an und gestalte in den veränderten Umständen mein und unser Leben.

Natürlich warten wir darauf, dass sich die gesetzlichen Bestimmungen wieder ändern. Natürlich hoffen wir auf ein Medikament und einen Impfstoff. Aber ist das dann das Ende der Krise?

Nein, eine Krise endet, wenn ich ein neues Ja zum Leben gefunden habe. Wenn ich meine Situation annehme wie sie ist und nach vorne schaue.

Oder, auch ein interessanter Gedanke: die Krise endet, wenn ich danke sagen kann. Wenn ich etwas wirklich auch Gottes Hand nehme und mit ihm in die neue Zeit gehe.

Und in diesem Sinn wünsche ich uns allen, dass wir lernen, mit den neuen Lebensumständen klar zu kommen. Sie aus Gottes Hand zu nehmen und mit ihm in die Zukunft zu gehen.

Ich wünsche Euch allen einen gesegneten Sonntag. Amen

Gebet:

Du Gott des Friedens,

Wir sehnen uns danach, den neuen Weg zu kennen.

Du weißt ihn. Zeig uns den Weg. Zeig ihn denen, die uns regieren, die über uns bestimmen, die unser Wohl wollen.

Du Gott des Friedens, Du suchst uns. Bringe uns auf den richtigen Weg. Erbarme dich.

Du Gott des Friedens, Wir sind gefangen in unserer Sorge.

Du siehst die Ängste der Welt. Schau auf die Menschen, die keinen Ausweg sehen – auf der Flucht, in Lagern, im Krieg.

Schau auf die Menschen, die kein Zuhause haben, wo sie Schutz finden.

Und schau auf die, für die der Schutzraum zur Gefahr wird.

Du Gott des Friedens, Steh ihnen bei und trage sie auf deinen Schultern. Erbarme dich.

Du Gott des Friedens, wir bitten Dich um eine neue Sichtweise. Schenke uns Hoffnung. Schenke uns Glauben. Dir vertrauen wir uns an in diesen Tagen.

Höre uns, wenn wir miteinander beten: Vater unser im Himmel …

Hier kann das Lied „Wer nur den lieben Gott lässt walten…“ (GB 367,1-4.6) singen oder lesen

Musik: Wer nur den lieben Gott lässt walten (Ulrike Bauder-Reissing, Klavier)

Segenswort:

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und schenke dir seinen Frieden.

Amen

Praytime 09

Der nachösterliche Fischzug des Petrus

Von Jochen Schweizer

Es ist frisch an diesem frühen Morgen. Der Nebel wabert über die Wasseroberfläche des See Genezaret. Diese Stille wird durch leise Ruderschläge und durch das Gespräch der Handvoll Männer im Fischerboot unterbrochen.

 „Nichts gefangen, so ein Mist. Los zurück zum Ufer“, murmelt Jakobus.

 „So wie damals“, ergänzt Andreas und zieht dabei enttäuscht das leere Netz ins Boot, „als uns vor drei Jahren unser Meister rief. Da sollten wir am hellichten Tage nochmal rausfahren  und die Netze auswerfen. Kurz darauf  waren unsere beiden Boote voll zappelnder Fische.“

 „Aber jetzt fehlt er – gekreuzigt und tot. “  Mutlos lässt Nathanael den Blick sinken. 

Erstaunt schaut ihn Johannes an: „Aber er ist doch…“

„auferstanden?“ „Er soll leben? Ich weiß nicht. Alles so unwirklich und kaum zu glauben“, entgegnet Thomas.

 „Glauben! Ja, das sollen wir. Glaubt ihr denn immer noch nicht? Was muss  denn noch geschehen. Jesus ist uns doch nach seinem Tod sogar mehrmals erschienen“, weist Johannes sie energisch zurecht. „Die Frauen…“

„Oh ja, Maria aus Magdala und die anderen Frauen. Sie gingen frühmorgens zum Grab. Dann machten sie uns verrückt. Magdalena behauptete, sie habe Jesus gesehen. Er habe sie mit ihrem Namen angesprochen. Und die anderen Frauen erzählten etwas von strahlenden  Engeln am offenen,  leeren Grab. Jesus soll leben behaupteten sie. Das leere Grab haben Johannes und ich tatsächlich gesehen, stimmt s Johannes?“

„Wohl wahr. Dann ist Jesus noch Zweien von uns  auf dem Weg nach Emmaus begegnet. Er hat sich einladen lassen und mit ihnen in ihrem Haus gegessen, und dabei das Brot gebrochen, so  wie damals bei unserem letzten gemeinsamen Essen“, ergänzt Johannes.  

„Thomas, dir ist doch Jesus ebenso begegnet. Du konntest seine Wundmale sehen. Du hättest sie sogar berühren können. Du hast doch in diesem Augenblick daran geglaubt, dass er lebt.“ 

„Ja, schon,“ erwidert Thomas.  „Trotzdem und wenn das alles doch nur Einbildung war?“

 „Petrus, du hast doch behauptet, dass auch dir der Herr begegnet sei. Du hättest  ihn gesehen…“, Natanael schaut ihn fragend an.

„Ja, wir alle haben ihn doch gesehen. Er stand mitten in unserem Raum, wo wir uns versteckt hatten. Dennoch – etwas fehlt. Ich brauch noch irgendetwas. –  Ich weiß aber nicht was“,  entgegnet Petrus nachdenklich.

„Kikeriki“. Petrus zuckt zusammen: „Oh dieser Gockel. Ich könnte ihm den Hals umdrehen“.

 „Wieso denn?“ will Jakobus wissen.

„Immer wenn ich ein Krähen höre, muss ich an diese schreckliche Nacht vor seinem Tod denken, als ich unseren Meister dreimal verleugnet habe, damals im Hof des Hohepriesters. Hab mich immer für so toll und stark gehalten. Ich habe ihm bei meinem Leben versprochen ihn bis zum Tod zu  verteidigen. Und Jesus hat anschließend alles vorher gesagt, was Schlimmes passieren wird.“

Andreas legt beruhigend die Hand auf seine Schulter. „Ja, Bruder. Das alles hast du uns schon ein paar Mal erzählt. Wir wissen noch, wie du in jener  Nacht völlig am Ende warst. Aber wir alle haben ihn davor im Garten Gezemaneh im Stich gelassen. Du hattest damals Todesangst…“

Verzweifelt vergräbt Petrus sein Gesicht in seinen Händen: „Wie könnte mir das unser Herr bloß verzeihen? Das kann nicht sein.“

Johannes schaut ans nahe Ufer: „Da drüben steht ja einer. Der beobachtet uns.“    

„Kinder, habt ihr nichts gefangen?“, ruft diese Gestalt den Männern im Boot zu.

„Nein, überhaupt nichts“,  erwidern sie. 

„Dann werft euer Netz auf der anderen Seite des Bootes aus“, bekommen sie zu hören.

Die Fischer blicken sich kurz an und folgen einfach dieser Aufforderung.  Wenig später ist ihr Netz voller zappelnder Fische.

Noch als die Männer ihren Fang ins Boot holen wollen, schaut sich Johannes diese Gestalt am Ufer genauer an und meint: „Moment mal. Petrus der da am Ufer steht – es ist der Herr!“

Johannes hat gerade  ausgesprochen, da wirft sich Petrus ins Wasser und schwimmt ans Ufer. Doch je mehr er sich der Gestalt nähert, desto zögerlicher werden seine Schwimmzüge.

Petrus überlegt: „Wenn das tatsächlich Jesus ist, dann bekomme ich gleich aber mächtig was zu hören. Wenn ich an Jesu Stelle wäre, und mein bester Freund hätte sich so etwas bei mir geleistet, ich hätte ihn…. “  

Nun sind alle am Ufer angekommen und sichern den Fang.  Anschließend setzen sie sich an das schon vorbereitete Feuer. Jeder von ihnen weiß, dass der Mann am Ufer, diese Gestalt  tatsächlich Jesus ist. Obwohl Petrus  sonst immer  einen Bärenhunger hat, bekommt er auf einmal von den gebratenen Fischen kaum einen Bissen runter. Petrus weicht dem ruhigen Blick Jesu immer wieder aus. Es kommt Petrus wie eine Ewigkeit vor.

Er fragt sich: „Wann legt er endlich los – wann schimpft er endlich? Ich habe das doch wirklich verdient. Wieso jagt er mich Versager nicht gleich davon?“

Doch die folgende Frage, die Jesus dem Petrus stellt, haut ihn fast um: „Petrus, hast du mich noch lieber, als die anderen hier?“

Trocken muss er schlucken. In aller Bescheidenheit antwortet er: „Herr du weißt alles, du weißt auch, dass ich dich lieb habe.“

„Hüte meine Lämmer“, fordert ihn Jesus auf.

Wenig später stellt Jesus dieselbe Frage nochmal an Petrus. Der Fischer antwortet wie beim ersten Mal. „Weide meine Schafe“, fordert ihn Jesus wieder auf.

Als Jesus zum dritten Mal diese Frage stellt, wird Petrus traurig und meint: „Herr, du weißt alles. Du siehst doch, dass ich dich lieb habe.“

Und wieder Jesu Aufforderung: „Weide meine Schafe.“

Soweit der Bibeltext.

Petrus hat für sich begriffen: Jesus musste mir drei Mal diese Frage stellen, weil ich ihn drei Mal  verleugnet und somit versagt habe. Ich darf als Versager bei ihm immer wieder neu anfangen und neu beginnen.

In der Folgezeit freute sich Petrus über jeden krähenden Hahn, der ihn neben seinem damaligen Versagen auch stets an seinen Neuanfang, an seine neue Chance erinnerte. Höchstwahrscheinlich  gelang es Petrus nach diesem Fischzug immer mehr auch den anderen vergeben zu können – vielleicht sogar 7 mal 70 Mal.

Erinnern auch wir uns daran, wenn wir auf einem Kirchturm einen Wetterhahn sehen?  Wie stehst du zu Schuld und Versagen, zu Vergebung und Neu anfangen? Was bedeutet  für dich Ostern? Wie kannst du Ostern ganz persönlich für dich fassen?

Ostern steht für die zweite Chance. Es steht dafür, dass nicht alles vorbei ist, sondern dass es weitergeht, auch wenn es unmöglich scheint.

Wir beten:

– wir bringen Gott unsere Wünsche nach dem, was Weitergehen und wieder lebendig werden soll: wo erbitten oder erhoffen wir uns eine zweite Chance?

– wir bringen vor Gott, wo wir uns selbst als Versager*in fühlen. Wir vertrauen darauf, dass Gott Mitgefühl mit uns hat und uns vergibt, wo wir Schuld haben. Wir verlassen uns darauf, dass Jesus Christus jede*n bei sich aufnimmt und für jede*n von uns eine Aufgabe hat. Wir bitten darum, uns diese Aufgabe immer wieder zu zeigen.

– wir bringen vor Gott unsere Sehnsucht nach der Vergangenheit. Was vermissen wir? Wir bitten ihn darum, dass er unser Leben erfüllt: mit Neuem und Altem. Wir bitten Gott, dass unsere Sehnsucht gestillt wird.

-wir danken Gott für diesen Tag: was war gut? Was hat uns gefreut?

– wir bitten Gott für morgen: was legen wir in seine Hand? Was nehmen wir uns selbst vor?

-wir schließen unser Gebet mit dem Vater Unser ab.

Praytime am 20.4.

von Uwe Wild

Mt. 18, 33 “Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen?“

Ich bin beeindruckt von den vielfältigen Initiativen und Aktivitäten aus allen möglichen gesellschaftlichen Gruppen, die seit der Ankunft der Corona-Epidemie bei uns wie Pilze aus dem Boden geschossen sind: Nachbarschaftsinitiativen, die sich um die Versorgung von Risikogruppen kümmern; Restaurants, die Bedürftige mit Essen versorgen; Menschen, die Gesichtsschilde für medizinisches Personal bauen und die dann auch noch verschenken; Kulturschaffende, die im Internet Theaterstücke, Lesungen und Konzerte anbieten; Online-Gottesdienste und Andachten to go oder ökumenische Online-Gebetskreise.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich dieses Ausmaß an Solidarität und Interesse an der Bedürftigkeit der Nachbarn und daraus resultierendem Engagement so nicht erwartet hätte. Das freut mich sehr und gibt mir Hoffnung für unsere Zeit und die Gesellschaft, in der wir leben. Da ist mein Bild manchmal vielleicht zu negativ.

Aber wenn ich wahrnehme, dass sich zur Zeit gefühlt 80% der Nachrichten um die Pandemie drehen, dass alltäglich in unzähligen Talkshows und Radiosendungen dieses Thema von allen Seiten beleuchtet wird, frage ich mich manchmal, wo denn die ganzen „alten“ Konflikte unserer Welt geblieben sind?

Ja, es ist wichtig, dass wir uns Gedanken machen über diesen Virus, der alle Völker bedroht. Aber der Bürgerkrieg im Jemen steht inzwischen im 6. Jahr, die Konflikte im Sud-Sudan und anderswo machen keine Pause, Heuschrecken fressen Kenia kahl, in Syrien wird immer noch gekämpft und in vielen Ländern werden die Menschenrechte tagtäglich mit Füßen getreten, um nur ein paar Konflikte zu nennen.

Wenn wir Gott bitten um Beistand und Heilung und Befreiung von dieser Virus-Plage, wenn wir riesige Geldsummen aufbringen, um unsere Wirtschaft zu unterstützen und die Menschen, die davon abhängig sind, wenn wir uns danach sehnen, wieder aufzuerstehen aus der Quarantäne und der Beschränkung unseres Lebens und unserer Freiheit, dann lasst uns die Benachteiligten dieser Welt nicht vergessen. Wir lernen in dieser Situation, dass Solidarität mit den Benachteiligten gelebte Nächstenliebe ist. Das gilt auch international überall dort, wo Menschen benachteiligt und unterdrückt werden.

Wir beten:          Herr, richte unseren Blick über den Corona-Horizont hinaus.
                              Wir sehnen uns nach Normalität, freier Bewegung, offenen Begegnungen, Gemeinde
                              – zeig uns, wie wir uns dafür einsetzen können, dass diese Rechte auch Menschen in
                              anderen Ländern ausüben können
                              Danke für alles Engagement um uns herum, für die Solidarität und Unterstützung,
                              die wir erfahren. Lass uns das an die weitergeben, die unsere Hilfe brauchen.


Eine paar Möglichkeiten

https://www.emkweltmission.de/startseite.html

https://www.brot-fuer-die-welt.de/

https://www.misereor.de/

Impuls 19.4.2020

Hier geht es zum Podcast… https://emk-esslingen.de/emk-es094-impuls-blind-nach-emmaus/

An diesem Sonntag gibt es wieder einen Impuls zum lesen oder anhören. Ich wünsche allen Leser*innen und Hörer*innen einen schönen Sonntag und viel Zuversicht für diesen Tag und diese Zeit. Herzliche Grüße, Almuth Zipf

Liedvorschläge: Himmelweit Nr. 1 „Himmelweit“, Herr Bleibe bei uns (Taize) HW 26, Vertraut den neuen Wegen GB 387

Bibeltext: Lk 24, 13-35

Impuls

Ein Lied spielt in meinem Kopf, schon ungefähr seit ein paar Tagen.

Ich kenn es schon seit ein paar Jahren, das Lied einer Band, die sich ziemlich gut ausdrücken kann. Offenbar drückt das Lied auch für diese Situation etwas aus.

„von hier an blind“ heißt es.

>>>Link https://www.youtube.com/watch?v=xyNWUY-wH5g

„Zwischen zwei Fragen…“ und „zwischen zwei Tagen…“ singt Judith Holofernes von der Band „Wir sind Helden“. Und sie singt: „ich weiß nicht weiter, ich weiß nicht wo wir sind, ich weiß nicht weiter, von hier an blind, von hier an, blind von hier an.“

Ich empfinde die aktuelle Situation als eine Art Zwischenzeit. Ihr vielleicht auch? Es ist eine Zeit, zwischen den Fragen- Alte Fragen haben ausgedient und neue Fragen müssen grade gefunden werden. Und Antworten erst recht, falls es sie gibt. Es ist eine Zeit des Ausprobierens, aber vor allen des Eingestehens: „Ich weiß nicht weiter.“ Gewissermaßen sind wir blind.

Waren wir davor schon, aber vielleicht waren wir für andere Dinge blind, als jetzt.

Wer sich das Video ansehen konnte, hat bemerkt, dass es bei dem Lied ganz und gar nicht darum geht, dass jemand im Sessel sitzt und lamentiert, dass er*sie nicht wisse was zu tun sei. In diesem Lied geht es ums unterwegs sein, darum auf dem Weg zu sein, obwohl man den Eindruck hat, nichts zu sehen, nichts absehen zu können.

So geht es auch uns grade, jedenfalls manchen. Viele Entscheidungen müssen jetzt getroffen werden. Wie verhält man sich, trägt man eine Schutzmaske, geht man wieder in die Stadt zum Einkaufen? Wann wird es wieder Gottesdienste geben. Viele fragen sich das gerade: „Wie geht es jetzt weiter?“

Es gibt eine Geschichte aus der Osterzeit, die um diese Zeit des Jahres, nach Ostern, oft und gerne gelesen wird. Normalerweise wird sie im Gottesdienst gelesen.

Es ist die Geschichte, von zwei Personen aus Jesu umkreis, die unterwegs sind, obwohl sie nicht wissen, wie es weitergeht. Sie laufen auf einer Straße, vielleicht gehen sie wieder nach Hause nachdem das Abendteuer mit Jesus für sie zu Ende zu sein scheint.

Sie steht in Lukas 24, 13-35

https://www.bibleserver.com/LUT.ZB.NLB/Lukas24%2C13

Sie gehen miteinander, vielleicht mit Abstand, und sie unterhalten sich über das eine große Thema, das es grade gibt: Jesu Tod und sein Verschwinden. Sie sind verunsichert, und wissen nicht mehr, wie es jetzt weitergehen soll. Können sie einfach so zurückkehren, in ihr altes Leben? Können sie die Zeit zurückdrehen? Wahrscheinlich ahnen sie: es wird nie mehr so sein, wie davor.

Und während sie sich noch fragen und zaudern, kommt ein Dritter zu ihnen, einer, der das alles wohl nicht mitbekommen hat, ein Fremder, einen den sie nicht kennen. Ihre Augen wurden gehalten steht im Text. Sie wurden zugehalten sie haben nicht gesehen wer da mit ihnen geht.

Sie haben sich vielleicht so gefühlt, wie wir im Moment, sie haben sich vielleicht so gefühlt, wie das Lied beschreibt: von hier an blind, es ist nicht zu sehen, was alles noch kommen wird. Was möglich ist.

Der Andere fragt sie aus, über das Erlebte und Geschehene. Sie schütten ihm ihr Herz aus, und dann erklärt er ihnen alles. Aber sie sehen noch nicht. Sie wissen noch nicht wie es weitergeht. Aber fasziniert sind sie und sie laden ihn ein. Und als er dann das tut, was sie von ihm kennen, wie sie ihn das letzte Mal in Gemeinschaft erlebt haben, da erkennen sie ihn endlich, denn ihre Augen werden aufgetan und sie sehen: Der Fremde ist uns so vertraut. Wir kennen uns, und wir kennen uns doch nicht. Aber wiedererkannt haben wir ihn endlich.

Das wird uns auch passieren, dass wir Dinge wiedererkennen, die danach anders sind als davor. Vielleicht werden wir alle anders sein, als davor, und trotzdem werden wir uns wiedererkennen.

Es passiert etwas sehr Interessantes in dieser Geschichte: Als die beiden Jesus sehen können, erkennen sie ihn nicht. Als sie ihn aber erkennen können, sehen sie ihn nicht mehr.

Es gibt nur diesen einen kurzen Moment, zwischen zweimal Blinzeln, in dem sie sehen und erkennen. Und dann bleibt nur noch das erkennen, es bleibt der Glaube.

Denn sie gehen dahin zurück, woher sie kamen, woher sie geflohen sind – jetzt glauben sie es, dass es kein Zurück gibt und dass die Welt auf immer eine andere sein wird. Sie haben es erkannt.

Ihr Glaube wir begleitet von einem Gefühl, dass sie jetzt erst benennen können, auch wenn sie es schon davor gespürt haben. Sie sagen zueinander: „brannte nicht unser Herz.“ Dieses Brennen im Herz habt ihr vielleicht auch schon einmal gespürt. Es fühlt sich sehr voll an. Erfüllt. Man kann es schwer beschreiben.

Was erzählt uns diese Geschichte über geöffnete Augen und brennende Herzen für heute?

Wer wird uns die Augen dafür öffnen, was jetzt gebraucht wird? Wer wird uns die Augen öffnen, damit wir die Fremden als unsere Mitmenschen erkennen? Wer wird uns die Augen für das ganz andere öffnen? Damit wir erkennen und glauben.

Was brennt uns auf der Seele, in dieser Zwischenzeit, im blinden Unterwegssein? Was brauchen wir? Was können wir geben? Wofür setzten wir uns ein, mit dem was wir haben. Wen bitten wir um das, was wir brauchen?

Wir werden nicht immer so blind unterwegs sein wie jetzt, aber wirklich wissen können, was kommt, werden wir trotzdem nicht. Wir werden uns in der anderen Welt und in der Zwischenzeit zurechtfinden. Wir haben einander. Wir sind zusammen unterwegs, auf neuen Wegen, in anderen Zeiten.

Aber wir sind nicht allein. Jesus hat sich zu uns gesellt und begleitet uns, ob wir ihn erkennen oder nicht. Er ist da. Er bleibt bei uns.

Amen.

Gebet:

Du Auferstandener, Christus,
unsichtbar in unserer Mitte.
Zu dir beten wir.

Du bist das Leben.
Du hast dem Tod die Macht genommen.
Doch wir erleben,
wie der Tod immer noch nach uns greift.
Wir bitten um
dein Leben für die, die gegen den Tod ankämpfen,
dein Leben für die, die dem Tod ausgeliefert werden,
dein Leben für die, deren Kräfte versiegen.
Nimm uns die Angst.
Schenk uns Glauben.

Christus, du Auferstandener.
Du bist das Leben.
Du schenkst den Frieden, der die Welt überwindet.
Doch wir erleben,
wie weiter Unfriede herrscht.
Wir bitten um
deinen Frieden für die Menschen in Syrien,
deinen Frieden für alle, die eingesperrt und bedrängt werden,
deinen Frieden in unseren Häusern und Familien,
in unserer Nachbarschaft,
in unserem Land.
Nimm uns die Angst.
Schenk uns Frieden.

Christus, du Auferstandener.
Du bist das Leben.
Du gibst den Müden Kraft.
Du lässt uns aufatmen.
Wir danken dir
für den Atem,
für die Menschen an unserer Seite,
für den Glauben und dein Wort.
Dir vertrauen wir diese Welt an.
Dir vertrauen wir uns an.
Du bist das Leben. Halleluja.
Vater Unser
Amen.

Praytime am 17.4.20

von Monika Kümmerer

„Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden“

Diese Worte haben wir uns soweit es möglich war an Ostern zugesprochen; sie waren an vielen Ecken der Stadt auf den Straßen zu lesen, auch vor der Friedenskirche; sie bestimmen unser Leben als Christen!

Jesus lebt, er ist durch das Dunkel mitten hindurchgegangen, es konnte ihn nicht halten, er ist stärker! Damals, heute, morgen…;

Vielleicht ist es möglich, als Zeichen seiner Gegenwart eine Kerze anzuzünden?

Eingangsgebet: Auferstandener Herr,

                          du, unser Bruder, bist uns ganz nah.

                          Du lässt keinen allein.

                          Du hast gesagt: „ich bin bei euch alle Tage“.

                          Du Sonne in der Nacht,

                          du Macht in der Ohnmacht, du Leben im Tod,

                          die Kraft deiner Liebe erfasst und durchdringt uns,

                          macht uns lebendig.

                          Mit dir zusammen preisen wir Gott:

                          Halleluja. Amen.

Nachspüren: Wo bin ich dem Auferstandenen in der vergangenen Woche begegnet?

                      Wo war das Licht stärker als die Angst, die Sorge?

                      Wo konnte ich Zeichen von neuem Leben entdecken?

Deshalb kommen wir voll Vertrauen mit unseren Bitten zu ihm:

Bitte: um weise Entscheidungen der Politiker und Verantwortlichen in dieser Zeit;

          um die Menschen in den Alten/ Pflegeheimen und Krankenhäusern, die sich

          alleine gelassen fühlen, weil sie keinen Besuch bekommen können;

          um ein Umdenken in der Gesellschaft, in der Politik, so dass Solidarität

          und Rücksichtnahme, auch gegenüber der Natur wieder Raum bekommen.

          Um die helle Osterfreude in allen Christen, die ausstrahlt in unsere Welt.

          ……

Zusage:

Denn ich bin gewiss, dass weder ein Virus,

noch eine andere Krankheit,

weder Langeweile oder Einsamkeit,

weder soziale Distanz

noch Kurzarbeit,

weder Krisen, Angst, Zweifel, selbst der Tod

mich trennen können von der Liebe Gottes.

(frei nach Paulus in Römer 8 von Andy Weiss)

Lied: Christ der Herr ist auferstanden Nr. 224

Abendgebet:

Gib, dass wir uns hinlegen, Ewiger, unser Gott, zum Frieden,

und lass uns aufstehen zum Leben und bereite über uns deines Friedens Zelt

und richte uns auf durch einen guten Ratschluss von dir.

Schütze uns, im Schatten deiner Flügel birg uns, denn Gott, unser Hüter und Retter bist du.

Behüte unser Kommen und Gehen, zum Frieden und zum Leben

von nun an bis in Ewigkeit. Amen.